Insektenstecker im Test

Welcher Gelsenstecker soll mit in das Reisegepäck, welcher nicht?

Insektenstecker

Nach einem langen Badetag mit einem guten kroatischen Essen am Abend, legst du dich zufrieden in dein Bett, machst die Augen zu und suchst einen erholsamen Schlaf um fit für den nächsten Tag am Strand zu sein. Aber dann. Ein typisches lästiges Surren, und du weißt: Im Zimmer ist eine Gelse oder Stechmücke! Und wie man aus leidvoller Erfahrung weiß: Es bleibt in der Nacht sicher nicht nur bei dem einem stechenden Plagegeist! So greifen viele gerne zu Insektenstecker.

Die einen schwören darauf, für die anderen sind Mückenstecker zu giftig in der Wirkung. Auch für uns war es selbstverständlich, jeden Abend vor dem Schlafen gehen, den grünen Gelsenstecker in die Steckdose zu stecken. Aber welche Wirkung haben Insektenstecker wirklich und wie sieht es mit einer Giftbelastung aus?

Mücken­stecker im Test: Welche Varianten gibt es?

Öko-Test hat 9 Produkte getestet, die mit drei unterschiedlichen Techniken arbeiten. Am bekanntesten und am verbreitetsten sind Mückenstecker mit Biozidverdampfer. Darüber hinaus gibt es auch Geräte, die mit Hochspannungslichtfallen oder Ultraschall arbeiten. Diese verwenden zwar keine Chemie, stehen aber bezüglich ihrer Wirkung auch in der Kritik.

Insektenstecker mit Bio­zid­verdampf­er

Diese Mückenstecker erhitzen Plättchen mit einem Insektengift, welches verdampft und sich in der Raumluft verteilt. Ihre neurotoxische Wirkung entfalten sie im gasförmigen Zustand. Die getesteten Geräten arbeiten hauptsächlich mit dem Wirkstoff Prallethrin, eines mit Transfluthrin. Beides sind Pyrethroide – das sind synthetische Varianten des natürlich vorkommenden Pyrethrums. Pyrethroide wirken bereits in geringer Konzentration und greifen im Nervensystem der Insekten eine Stelle an, die es bei Menschen und anderen Warmblütern in dieser Form nicht gibt. Bei Insekten lösen sie laut dem deutschen Insektenforscher Andreas Rose bei ausreichender Einwirkungsdauer eine tödliche Dauererregung der Nervenzellen aus.

Da Insektenstecker mit Biozidverdampfer durch die Auswirkungen auf den Menschen kritisch zu sehen sind, sollten die Warnhinweise der Herstellter unbedingt beachtet werden und Kinder und Asthmatiker den Substanzen lieber nicht aussetzen. Nach unserer Meinung sollte dies auch für schwangere Frauen gelten.

Das Ergebnis: Kein einziges Produkt konnte von Öko-Test empfohlen werden. Unserer eigenen Erfahrungen nach, helfen diese Geräte. Aber zu welchem Preis ist die Frage.

Insektenstecker mit Hoch­spannungs­licht­fallen

Bei einer Hoch­spannungs­licht­falle soll eine UV- oder LED-Lampe Insekten anlocken und mit einem Hochspannungsgitter töten. Soweit die Theorie: Nur soll laut dem Test der Anteil der Stechmücken, die in diese Falle geraten, sehr klein sein. Der Grund: Stechmücken orientieren sich auf der Suche nach ihren Opfern primär am Geruch und der Kohlendioxid-Konzentration in der Atemluft. Da kann das Licht noch so hell leuchten, wenn das Bett mit dem Schlafenden gleich daneben steht.

Einen Nachteil für die Umwelt haben Hoch­spannungs­licht­fallen in der Art, dass Sie beim Betrieb im Freien wahllos viele Insekten töten, die harmlos oder geschützt beziehungsweise gefährdet sind. Nicht ohne Grund, ist der Betrieb dieser Geräte im Freien in Deutschland verboten.

Das Ergebnis: Kein einziges Produkt konnte von Öko-Test empfohlen werden.

Insektenstecker mit Ultra­schall­piepser

Laut Öko-Test gibt es keine Studien oder aktuelle Gutachten, die eine vertreibende Wirkung von Impulsen im Hochfrequenz- oder Ultraschallbereich auf stechende Insekten belegen.

Das Ergebnis: Kein einziges Produkt konnte von Öko-Test empfohlen werden.

Was hilft ge­gen Stech­mücken oder Gelsen ohne Chemie im Urlaubszimmer?

Wer sich und seine Atemluft im Schlafzimmer nicht mit Insektengift belasten will, sucht sich am besten eine Unterkunft, die mit Insektenschutzgitter an Fenstern und Balkonen ausgerüstet sind. In besonders heißen Urlaubsregionen werden zumeist auch Moskitonetze über dem Bett verwendet.

Ventilatoren können helfen, stechende Insekten auf Abstand zu halten. Ein günstiger Tipp und bei uns nun fix im Gepäck, ist eine Fliegenklatsche. Mit dieser lassen sich aus eigener Erfahrung, Gelsen, Stechmücken und Co besser und zielsicherer erwischen, als wenn man die Gelse mit dem Handtuch an der Wand zu erklatschen versucht.

Wie sind deine Erfahrungen mit Insektenstecker? Welche Geräte verwendest du auf Reisen?

Quelle:

ooe.arbeiterkammer.at (PDF)

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