In Kroatien günstig nach Hause telefonieren und mit dem Smartphone ohne hohe Gebühren im Internet surfen. Das wurde seit dem 15. Juni 2017 durch die neuen Roamingregeln der EU Realität.
Aber Achtung: Roaming ist in den Ländern der EU nun zwar billiger – aber es gibt einige kleine Stolpersteine auf die man bei einem Urlaub in Kroatien achten sollte! Das wichtigste zuerst: Am besten sollte man sich vor der Reise nach Kroatien (oder in ein anderes Land) bei seinem Anbieter über die Details seines Vertrages informieren.
Roam like at Home
Die Roamingregeln „Roam like at Home“ gelten ausschließlich im Europäischen Wirtschaftraum. Das sind die EU-Mitgliedstaaten – also inklusive Kroatien – sowie Island, Liechtenstein und Norwegen. Die Roamingregeln gelten aber nicht in der Schweiz und in Drittstaaten. Daher gilt in den letzt genannten Ländern: Daher Achtung: Urlaubt man beispielsweise in der Schweiz, Türkei oder in Amerika, kann die Nutzung des Handys nach wie vor zu überraschend hohen Telefonrechnungen führen.
Ein Hinweis für Reisende die mit dem Kreuzfahrtschiff in Kroatien unterwegs sind: Das Roaming auf Kreuzfahrtschiffen ist ausgeschlossen, wenn man das Boardnetz des Schiffes nutzt! In diesem Fall ist es besser zu warten, bis das Kreuzfahrtschiff im Hafen anlegt und dann von Kroatien nach Hause telefoniert.
Prinzipiell werden bei „Roam like at Home“ Datenverbindungen, Telefonate und SMS umfasst. Während für Datenverbindungen die End-Destination irrelevant ist, sind bei SMS und Telefonaten oamingverbindungen zu Staaten außerhalb des EWR-Drittstaaten nicht umfasst.
Was heißt das konkret? Für einen österreichischen Urlauber in Kroatien werden Verbindungen nach Österreich, innerhalb Kroatiens und von Kroatien in ein anderes EWR-Land wie eine Verbindung im Inland (also in Österreich) verrechnet.
Weiterhin keine Entgeltschranken für Roamingverbindungen gibt es in Nicht-EWR-Ländern, also beispielsweise für eine Verbindung von Kroatien in die USA. Ebenso sind „normale“ Auslandsverbindungen nicht umfasst, also beispielsweise ein Telefonat eines österreichischen Mobilfunkkunden von Österreich nach Kroatien. Dasselbe Telefonat beispielsweise für einen kroatischen Mobilfunkkunden wäre hingegen wiederum erfasst.
Muss mein Provider Roaming anbieten?
Nein, denn laut den Vorschriften der EU kann Roaming seitens des Betreibers im Vertrag teilweise oder ganz ausgeschlossen werden. Daher ist es empfehlenswert, sich vor einem Auslandsaufenthalt zu erkundigen, ob man einen Vertrag hat, der Roamingleistungen beinhaltet. Denn im schlimmsten Fall kann man dann vom Ausland aus weder telefonieren noch SMS versenden.
Bei einem Roaming Test der Arbeiterkammer unter 22 Anbietern zeigte sich, dass bei fast allen derzeit angebotenen Wertkarten- und Vertragstarifen Roamen möglich war. Bei acht angebotenen Wertkartentarifen war überhaupt kein Datenroaming möglich und bei einem Vertragstarif (spusu – spusu M2M) war Roaming total ausgeschlossen. (Folgende Anbieter wurden Anfang Juni von der AK getestet: A1, T-Mobile, DREI, bob, HoT, Red Bull Mobile, tele.ring, Ge org!, yesss!, spusu, UPC, eety, wowww!, yooopi!, Allianz, Media Markt, Saturn, S-Budget, Krone mobile, Kurier mobil, LIWEST mobil und Rapid mobil.)
Smartphonetarife im Test
Die AK Erhebung der Smartphonetarife zeigt: Der Großteil der untersuchten Anbieter (15 von 22) hält sich genau an die EU-Vorgaben: Man kann am Urlaubsort in der EU genau die von der EU vorgesehene Mindestdatenmenge wie zu Hause nutzen – ohne Zuschläge und unter Verbrauch von Freieinheiten. Sechs Anbieter (A1, T-Mobile, DREI, bob, tele.ring, Red Bull Mobile) gewähren bei ihren meisten Tarifen sogar wesentlich mehr Datenfreimengen als die EU vorsieht. So hat etwa A1 durchschnittlich 59 Prozent mehr Datenfreimengen als vorgesehen wäre. Der Anbieter gewährt bei fast allen Tarifen (Xcite-Jugendtarife ausgenommen) die vollen Inlands-Datenfreieinheiten auch EU-weit. Dasselbe gilt für die Wertkartentarife von Drei. Bei bob und tele.ring gibt es fast 50 Prozent mehr als nach der EU-Formel berechnet.
Roamingausschlüsse bei nicht mehr angebotenen Alttarifen wie beim Tarif „suberbob“ von bob sind denkbar. Bei acht Wertkartentarifen der Anbieter T-Mobile, tele.ring und S-Budget wurde das Datenroaming ausgeschlossen.
Fazit: Günstig surfen & telefonieren in Kroatien
- Bei der Tarifwahl darauf achten, ob Roamingdienste überhaupt enthalten sind.
- Wer viel im Ausland surft, sollte Handytarife nutzen, bei denen mehr Datenfreimengen zuschlagsfrei im Ausland nutzbar sind.
- WertkartennutzerInnen kommen bei manchen Anbietern nur in den Genuss von „Roam like at home“, wenn sie sich registrieren lassen
- Freieinheiten gelten auch in Kroatien: Bei Tarifen mit inkludierten Minuten, SMS und Datenvolumen ist die Nutzung in Kroatien zu den gleichen Bedingungen wie zu Hause. Damit werden auch beim Roaming verbrauchte Einheiten für Anrufe, SMS oder Daten von der Pauschale abgezogen.
- Wer sich innerhalb eines Beobachtungszeitraums von vier Monaten mehr als zwei Monate im EU-Ausland aufhält und dort überwiegend Roamingdienste nutzt, wird vom Anbieter verwarnt. Innerhalb von zwei Wochen muss man einen überwiegenden Aufenthalt oder Nutzung in Österreich als „faire Nutzung“ nachweisen, da ansonsten zusätzliche Kosten anfallen können.
Quelle: RTR, Arbeiterkammer